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Projekt Blüthner-Flügel

Seiner Neugierde und seinem Entdeckergeist folgend stellte sich Bogdan Vaida einer für Pianisten wohl eher ungewöhnlichen Herausforderung: Der Generalüberholung eines 1885 erbauten Blüthner-Flügels.

Hier sei der herzliche Dank an alle gerichtet, die ihn bei diesem Vorhaben mit Rat und Tat sowie logistisch unterstützt haben: Klavierbaumeister Thomas Strecker, Klavierbauer Rossano Serra, das Pianohaus Lepthien und insbesondere Klavierbauerin Ireen Hammes.

Im Folgenden können Sie teilhaben an den einzelnen Arbeitsschritten, die ein altes Instrument wieder in neuem Glanz erstrahlen ließen.

 

 

 

Ausgangslage

 

 

Zu Beginn der Arbeit war der Blüthner-Flügel in einem erbärmlichen Zustand. Der Resonanzboden war gerissen, die Saiten klangen schlecht, die Mechanik und Dämpfung funktionierten nicht, die Klaviatur war äußerst unansehnlich ...

 

 

 

Saitenanlage

 

Begonnen wurde mit der Überholung der Saitenanlage. Alles wurde auseinandergebaut, die Saiten entfernt und die Gussplatte ausgebaut. Dann konnten die Risse im Resonanzboden ausgespänt und der Resonanzboden abgeschliffen und neu lackiert werden. Auch die Gussplatte erhielt eine neue Lackierung und fand wieder ihren Platz an Ort und Stelle im Flügel.

 

 

 

Ein besonderer Moment war das Aufziehen der neuen Saiten: Der Flügel begann wieder zu klingen – und hübsch anzusehen war es auch.

 

 

 

Klaviatur

 

 Die Überholung der Klaviatur war eine Herausforderung. Außerdem mussten alle Leder und Filze der Tasten und des Klaviaturrahmens ersetzt werden.

 

 

 

Neue Hammerköpfe

 

 

  

Die Hammerköpfe mussten ebenfalls erneuert werden.

 

 

 

Neue Dämpfung

 

 

   

Ebenso mussten die alten Dämpferfilze neuen weichen. Alles wurde gereinigt und die Dämpfung schließlich wieder neu aufgesetzt.

 

 

 

Die Feinarbeiten

  

Die Mechanik war nun bereit für die Feinarbeiten. Bei der Regulation war die Besonderheit, dass es sich hier um eine historische Mechanik – eine Blüthner-Patent-Mechanik – handelt. Solche Mechaniken sind etwas anders zu regulieren und die Spielart unterscheidet sich auch von derjenigen moderner Flügel. Aber bei einem Alter von über 100 Jahren darf es Unterschiede geben.

 

 

 

Das Gehäuse

  

 

Die Überholung des Gehäuses war eine Herausforderung der besonderen Art. Nicht nur, dass es viele Macken, Bruchstellen und fehlende Hölzer gab ...

  

... über der Original-Schellack-Schicht gab es noch eine zweite weiße und dritte braune Lackschicht, die sich beide nur unter äußerstem Widerstand entfernen ließen. Unter all diesen Lackschichten kam dann wunderschönes Palisander-Furnier zum Vorschein. Da dieses Furnier jedoch nicht überall vorhanden war, fiel die Entscheidung für eine besondere Designvariante bei der Lackierung.

  

Auferstanden

 

Endlich war er fertig: Ein alter Flügel in neuem Glanz mit wiedererwachter Stimme.

Dazu ein Pianist, der viel gelernt hat.